Der Senkrechtlift ist das Liftsystem, welches von seinem Aufbau dem eines Aufzugs oder Fahrstuhl am nächsten kommt. Auch Hauslift, Senkrechtaufzug oder Homelift genannt, ist er tatsächlich eine gute und günstige Alternative, wenn aufgrund räumlicher oder finanzieller Gegebenheiten kein Fahrstuhl eingebaut werden kann. Dabei ist das Fahrtempo des Senkrechtaufzugs deutlich langsamer und sanfter als das eines Fahrstuhls. Ähnlich wie bei einem Hublift wird die Transportplattform ausschließlich vertikal bewegt, um Menschen mit Behinderung, die sie in ihrer Mobilität einschränkt, wie etwa Rollstuhlfahrer oder Lasten und Kinderwagen sicher und mühelos von einer Ebene auf eine andere zu bringen.
Der Senkrechtlift – die wichtigsten Fakten im Überblick
Der Senkrechtlift ist entweder mit einer Liftplattform oder Kabine ausgestattet, die je nach Modell geschlossen oder offen sein können. Mittels eines seitlichen Antriebs lässt sich der Senkrechtlift von dem Nutzer selbstständig von einer Etage zur nächsten steuern. Die Förderhöhe kann bis zu 15 Meter betragen, wobei das Anfahren mehrerer Haltestellen möglich ist.
Er unterscheidet sich indes durch die geringere Fahrgeschwindigkeit und die Art der Bewegungssteuerung von Aufzugsanlagen. Der Antrieb ist seitlich angeordnet und erfolgt wahlweise durch Hydraulik oder spindelbetrieben. Während die Lifter ohne Hydraulik sehr geräuscharm und diskret sind, zeichnen sich Modelle mit Hydraulikantrieb durch ihre Langlebigkeit und Robustheit aus und sind dadurch sowohl wartungsarm als auch wirtschaftlich.
Tipp! Generell lassen sich die Senkrechtlifter in Modelle mit Schacht und ohne Schacht unterteilen. Bei den Modellen mit Schacht gibt es spezielle Senkrechtlifter für enge Räumlichkeiten mit einer geringen Schachtbreite von unter 70 Zentimeter.
Senkrechtlifte ohne Schacht können für eine Hubhöhe von bis zu vier Metern eingesetzt werden und sind ebenso wie die Modelle mit Schacht mit einer Kabine oder Liftplattform ausgerüstet. Dabei sind sie selbsttragend aufgebaut und bewegen sich entlang der an der Wand angebrachten Befestigung.
Neben kleineren regionalen Anbietern haben sich auf dem deutschen Markt besonders folgende Anbieter von Senkrechtlifter in Testberichten, Empfehlungen, Erfahrungen und Bewertungen positiv hervorgetan:
- Sani-Trans
- Hiro
- PractiComfort
- Lifta
- ThyssenKrupp
- Garaventa
| Firma | ThyssenKrupp AG | Leoba GmbH | Lifta GmbH |
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| Gründungsjahr | 1999 | 1996 | 1977 |
| Besonderheiten |
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Für wen ist ein Senkrechtlift geeignet?
Mit einer Tragkraft zwischen 300 bis 400 Kilogramm sind die auf dem Markt erhältlichen Modelle ideal für den Transport von Behinderten mit Rollstuhl oder Gehilfe und weiterer Begleitpersonen einsetzbar. Wem das eigenständige Umsetzen von einem Stuhl auf den anderen schwer fällt, kann somit barrierefrei und selbstständig von einer Etage zur nächsten wechseln und muss seinen Rollstuhl dafür nicht verlassen. Dadurch ist der Senkrechtlift für Rollstuhlfahrer ein besonders komfortables Lift-System. Auch Familien mit Kinderwagen oder Buggy profitieren von diesem Lift-System, ebenso wie Senioren und Personen die häufig Lasten oder größere Gegenstände wie Fahrräder transportieren müssen.
Ausstattungsmerkmale eines Senkrechtliftes
Neben der Plattform oder der Kabine und dem Antrieb ist ein Behindertenaufzug je nach Modell und Hersteller mit weiteren Extras wie einer Funkbedienung, einem Zutrittskontrollsystem, einem Sanftanlauf und Sanftstop für eine ruhige Fahrt, Doppeltüren, einer automatischen Türöffnung oder feuerfesten Türen ausgerüstet. Die Bedienelemente finden sich sowohl in der Kabine oder der Plattform als auch an den einzelnen Haltestellen. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, wie ein Notablass, der auch bei einem Stromausfall jederzeit eine Möglichkeit zum Verlassen des Lifts durch Absenken bis zur nächsten Haltestelle erlaubt, wie auch ein Notrufknopf.
Zudem werden Senkrechtlifte von TÜV und EU technisch überprüft und können zur Steigerung der Sicherheit zusätzlich noch mit einem Aktivfahrschalter, einem Notstoppschalter, einer Kontaktleiste oder einer Fangvorrichtungen ausgestattet werden. Bei Modellen ohne Schachtgrube erleichtert eine Rampe den Ein- und Ausstieg. Moderne Senkrechtaufzüge sind meist modular aufgebaut, sodass die einzelnen Elemente wie Türen, Wandverkleidung, Farben, Außenanlagendach und Bedienung meist individualisiert werden und ideal auf die persönlichen Bedürfnisse hin zugeschnitten werden können.
Wo kann der Senkrechtlift eingesetzt werden?
Ein Senkrechtlift kann sowohl innen und außen als auch im Einfamilienhaus zum Einsatz kommen und lässt sich dank des einfachen Einbaus meist elegant und unauffällig in bestehende Räumlichkeiten integrieren, ohne das architektonische Gesamtkonzept zu stören. Da sie selbsttragend sind und ohne Eintiefung ebenerdig aufstellbar sind, können sie überall da zum Einsatz kommen, wo andere Liftsysteme aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht nutzbar sind.
Für den Privatgebrauch im Eigenheim lassen Senkrechtlifte sich ebenso einsetzen wie im öffentlichen Raum und können den Wert einer Immobilie durch den Einbau deutlich steigern. Aufgrund des verwendeten Baukastensystems lässt sich dieser Lifttyp sehr gut an die individuellen Bedürfnisse anpassen und bietet eine preiswerte Lösung zur barrierefreien Verbindung mehrerer Ebenen.
Tipp! Damit der Senkrechtaufzug durch den Rollstuhlnutzer selbstständig zu nutzen ist, muss vor dem Lift eine Fläche mit den Maßen von 150 mal 150 Zentimeter zum Rangieren des Rollstuhls gegeben sein und mindestens 90 Zentimeter für die Türöffnung der Kabine oder Plattform berechnet werden.
Anfallende Senkrechtlift Kosten für den Bau
Die Senkrechtlift Preise variieren je nach Hersteller und Lifttyp, ebenso wie die Senkrechtlift Kosten für Anschaffung und Einbau. Senkrechtlift Preise ohne Schacht sind dabei deutlich günstiger, als Modelle mit Schachtsystem. Ein Standardmodell mit Schacht zur Überbrückung einer Etage bewegt sich preislich im fünfstelligen Bereich, meist zwischen 18.500 und 22.000 Euro. Sollen mehrere Etagen angefahren werden oder bestimmte Ausstattungsmerkmale vorhanden sein, kann der Preis deutlich steigen. Damit gehört der Senkrechtlift zu den teureren Homeliftern, ist aber immer noch wesentlich billiger als ein gängiger Personenaufzug. Aufgrund der besonderen Verbauung ist das Angebot an gebrauchten Senkrechtliften eher gering.
Tipp! Auch das Mieten eines solchen Liftsystems wird als nicht wirtschaftlich angesehen und bei kurzfristigem Bedarf sollte auf Alternativen wie Hubbühnen oder Hebelifte ausgewichen werden. Zudem sollten Folgekosten durch Wartung und Service mit einberechnet werden.
Vor- und Nachteile von Senkrechtliften
- hohe Tragkraft
- für öffentliche und private Nutzung
- teuer in der Anschaffung
Der Erwerb des passenden Senkrechtlifts
Da ein Senkrechtlift immer individuell hinsichtlich der örtlichen Gegebenheiten und der Art der Behinderung des Nutzers gestaltet wird, ist eine gründliche Beratung durch verschiedene Anbieter vor einem Kauf unbedingt zu empfehlen. Die Möglichkeit, viele Ausstattungsmerkmale frei wählen zu können, kann auf den ersten Blick überfordernd wirken. Erfahrungsberichte und Empfehlungen von anderen Nutzern des jeweiligen Modells können beim Entscheidungsprozess vor dem Kaufen helfen, ebenso wie aktuelle Testberichte und der Vergleich diverser Senkrechtlift Vergleichssieger hinsichtlich ihrer Angebote, Preise und zusätzlicher Kosten durch Wartung und Service. Ein gründlicher Preisvergleich hilft dabei, den Anbieter mit dem beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.