Der Oberbegriff „Treppenlift“ umfasst im allgemeinen alle Hilfsmittel, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität zur Überwindung von Treppen und einzelnen Stufen dienen. Zum Teil werden auch verschiedene Augzug- und Liftarten dazu gezählt, die nicht direkt an der Treppe montiert werden. Dabei ist weder die Zielgruppe noch die Funktionsweise des Hilfsmittels näher bestimmt. Neben Geräten für Senioren findet sich in der Treppenlift-Branche auch ein großes Segment an Modellen für Menschen mit Gehbehinderung.
Der Behindertenaufzug – grundlegende Informationen
Menschen, die aufgrund einer Behinderung, einer Erkrankung oder eines Unfalls auf ein Liftsystem angewiesen sind, stellen spezielle Anforderungen an das Modell.
Um behindertengerecht zu sein, muss der Aufzug oder Lifter sowohl besondere Sicherheitsbestimmungen erfüllen, sowie räumlich darauf ausgerichtet sein, Betroffene mitsamt ihrer Gehhilfe oder ihrem Rollstuhl sicher und zuverlässig transportieren zu können.
Die Tragkraft muss ebenfalls auf das Befördern von Mensch und Gerät ausgerichtet sein, ebenso wie das jeweilige Antriebssystem. Auch die Möglichkeit zum Anfahren und Befahren des Liftsystems muss gegeben sein, ebenso wie die gut zu erreichenden Steuerelemente auf jeder angefahrenen Ebene und im Beförderungsraum, damit der Nutzer, der auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist, dieses auch tatsächlich selbständig und ohne Fremdhilfe nutzen kann.
Erfüllt ein Liftsystem diese Anforderungen, wird es unter den Begriffen Behindertenaufzug oder Behindertenlift angeboten.
Auf dem deutschen Markt haben sich diverse Firmen auf diesen Bereich spezialisiert und bieten technisch hochwertige Lösungen für jeden Anspruch. Zu den namhaften Herstellern gehören unter anderem
- PractiComfort
- ThyssenKrupp
- Hiro
- Lifta
- Garaventa
- LiftTec
- SaniTrans
Firma | ThyssenKrupp AG | Lifta GmbH | Graventa Lift GmbH |
---|---|---|---|
Gründungsjahr | 1999 | 1977 | 1928 |
Besonderheiten |
|
|
|
Die verschieden Behindertenlifte und Behindertenaufzugtypen im Überblick
Eine barrierefreie Gestaltung von Arbeits- und Wohnräumen findet immer häufiger statt, da viele Firmen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und behinderte Mitarbeiter nicht mehr ausschließen wollen. Je nach räumlicher Gegebenheit bieten sich diverse Liftarten und Aufzugsysteme an, um der behinderten Person ein barrierefreies Vorankommen zu ermöglichen:
- Senkrechtaufzüge
- Schrägaufzug
- Hublift
Senkrechtaufzüge – die unkomplizierte Alternative zum Fahrstuhl
Zu den gängigsten Varianten gehören sicher die Senkrechtaufzüge, die auch Behindertenauzüge genannt werden. Sie sind mit einer Liftplattform oder Kabine ausgestattet, die je nach Modell geschlossen oder offen sein kann und werden in einem Schacht oder frei verbaut.
Senkrechtauzüge können, wenn kein Personenaufzug im Einfamilienhaus verbaut wurde, nachträglich eingebaut werden, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich und für den Privatgebrauch oder für die allgemeine Bevölkerung genutzt werden. Mit diesem System sind bei einer Variante mit Schacht auch größere Höhenunterschiede von bis zu 15 Meter zu überbrücken und der Transport fühlt sich für den Betroffenen sicher und angenehm an. Auch andere Menschen können den Aufzug bei Bedarf, etwa beim Transportieren von Lasten oder dem Schieben eines Kinderwagens nutzen.
Tipp! Ähnlich wie in einem Aufzug ist das Anfahren mehrerer Haltestellen möglich, allerdings ist die Beförderungsgeschwindigkeit deutlich langsamer als in einem gewöhnlichen Fahrstuhl und der Senkrechtaufzug behindertengerecht gestaltet.
Schrägaufzüge – der behindertengerechte Helfer im Treppenhaus
Schrägaufzüge, auch Treppenlifte genannt, können mit der entsprechenden Erlaubnis direkt im Treppenhaus nach Norm montiert werden. Je nach Gestaltung des Treppenhauses und der Treppenführung empfehlen sich hier verschiedene Subtypen mit verschiedenen Maßen.
Der klassische Sitzlift ist für Rollstuhlfahrer weniger zu empfehlen, es sei denn, es besteht die Option, den Sitz durch eine Einhängung für den Rollstuhl auszutauschen, sodass dieser nicht von der Rollstuhlsitzfläche auf die Sitzfläche und zurück wechseln und auf jeder Etage einen Rollstuhl bereit stehen haben muss.
Beliebt und ideal für enge Treppenhäuser oder stark verwinkelte Treppen sind Deckenlifte als Behindertenfahrstuhl, deren Führung an der Decke erfolgt und in die sich der Rollstuhlnutzer eigenhändig mittels eines Adapters ein- und ausklinken kann. Mit diesem Lifter ist sowohl das Überbrücken diverser Etagen wie auch eine lange Förderungsdauer möglich.
Der Plattformlift dient ebenfalls zum Überwinden mehrerer Etagen und wird direkt an der Treppe oder Wand angebracht. Er besteht aus einer Hebeeinrichtung, auf deren namensgebender Plattform der Rollstuhlfahrer sowohl senkrecht als auch waagerecht transportiert werden kann. Dadurch kann dieser barrierefrei von einer Ebene zur nächsten wechseln.
Die Tragkraft liegt bei bis zu 300 Kilogramm, da dieses Liftsystem vornehmlich zum Transport von Rollstuhlfahrern gebaut wird.
Hublifte – leicht zu installieren und komfortabel zu nutzen
Laut Erfahrungen sind Hublifte für den Innen- und Außenbereich am besten zur Überbrückung kleiner Höhenunterschiede geeignet, etwa einer hohen Kante, einer Stufe oder einem Terassenzugang und meist für eine Hubhöhe von einem Meter, seltener auch drei Metern konzipiert.
Auch unter dem Namen Hebelift oder Hebebühne geführt, besteht das System aus einer Hebeplattform, die mittels Hydraulik nach oben und unten bewegt werden kann, um den Nutzer auf das gewünschte Höhenniveau zu befördern.
Die Bewegung der Plattform, die der Nutzer über eine Rampe befahren kann, erfolgt ausschließlich senkrecht und wird über eine Fernbedienung wahlweise von dem Behinderten selbst oder einer Hilfsperson gesteuert. Sowohl die Montage als auch die Benutzung ist sehr unkompliziert und somit findet dieses Modell auch im öffentlichen Personennah- und fernverkehr Verwendung.
Die erforderlichen Abmessungen sind im Vergleich zu anderen Systemen gering, wodurch Hublifte häufig auch für den barrierefreien Zugang zu öffentlichen Gebäuden genutzt werden.
Behindertenaufzüge im Preisvergleich
Die Behindertenaufzug Preise und weitere Behindertenaufzug Kosten richten sich nach dem jeweiligen Anbieter und dem Liftsystem. Während Hebebühnen mit 5.000 Euro eher am unteren Ende der Preisspanne zu finden sind, können die Behindertenaufzug Kosten bzw. Behindertenaufzug Preise für einen neuen Plattformtreppenlift schon im zweistelligen Bereich sein. Ein Senkrechtlift mit Schacht gehört mit 18.000 bis 22.000 zur teuersten Option.
Deutlich billiger ist das Erwerben eines gebrauchten Modells. Allerdings werden nicht alle Liftsysteme gebraucht angeboten, da beispielsweise ein Senkrechtlift immer an die individuellen Gegebenheiten angepasst wird. Wird ein Behindertenfahrstuhl nur für eine kurze Zeitspanne benötigt, besteht je nach Art des Lifts auch die Möglichkeit, diesen zu günstigen Preisen zu mieten.
Vor- und Nachteile von Behindertenaufzügen
- verschiedene Varianten
- nachträglicher Einbau möglich
- mitunter teure Anschaffung
Den passenden Behindertenlift kaufen – ein gründlicher und guter Vergleich lohnt sich
Bei der mittlerweile großen Auswahl an qualifizierten Herstellern und Anbietern von Behindertenaufzügen, sollten Sie sich bei der Wahl des passenden Modells genügend Zeit nehmen und die verschiedenen Anbieter und Fachhändler einem gründlichen Vergleich bezüglich Qualität, Auswahl, aber auch Service und Kosten unterziehen. Testberichte, Empfehlungen, Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Käufer geben zusätzliche Hinweise, die zu beachten sind. Eine Beratung im Fachhandel sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Somit findet sich auch für Sie den passenden Behindertenaufzug Vergleichssieger mit den idealen Maßen.